Der letzte Tag auf dem Camino. Wir stehen schon um 7:00 auf! Die Toiletten in den Waschräumen kann man nicht verriegeln, wodurch man sehr verkrampft sein Geschäft erledigen muss. Trotz der grossen Gruppe brechen wir schnell auf. Es ist noch dunkel und es regnet - das erste Mal in Galicien. Wir pilgern durch den Vorort von Santiago de Compostela und sind nach ca. fünf Kilometern am Pilgerbüro. Kein Pilger in Sicht und wir sind die Ersten am Büro. Unglaublich, aber wie heisst es so schön: Die Letzten werden die Ersten sein. Ich gehe mit Pili zum Bäcker und kaufe unser Frühstück ein. Nachdem wir unsere Compostelas erhalten haben gehen wir in die Kathedrale von Santiago. Ich umarme die Jacubusstatue und bete. Anschliessend setzen wir uns in eine Bar und trinken einen Cafe con Leche. Draussen auf dem Platz tauchen immer mehr alte Gesichter auf, es wird viel gesungen und sich in die Arme gefallen. Um 12:00 gehen wir in die Pilgermesse. Ich bin beeindruckt von der Kathedrale, da wir im heilgen Jahr untewegs sind wird auch der Butafumeiro geschwungen. Ein grosser Kessel wird mit Weihrauch gefüllt und von sieben Priestern an einem Seil durch das Querschiff geschwungen - eine imposante Darstellung. Nachdem die Messe vorbei ist gehen wir noch an die Säule an der heiligen Pforte. Man muss an zwei Seiten, der Säule, drei mal mit dem Kopf die Säule berühren. Überall hängen Schilder, dass man sich ruhig verhalten soll. Ein Touristen-Führer hält sich jedoch nicht daran. Ich bin entrüstet und weise Ihn zurecht. Wieder in der City gehen wir Essen und kaufen einige Mitbringsel ein. Wir sind alle in froh und gehen in eine Bar. Pili wohnt in Santiago und Miguel, Stefan und Ich können bei Ihr schlafen. Wir bringen unsere Rucksäcke zu Ihr, kochen noch zusammen und gehen zurück in die Bar von Nachmittags. Es wird ein rauschendes Fest. Ein Musiker, in tradioneller asturischer Kleidung gesellt sich zu uns. Er spielt auf der Gitarre und singt von seinem Asturien. Das bringt mich auf die Idee mit meiner sauerländer Hymne, dem Lied der Gruppe Zoff, Sauerland. Zum Schluss können es auch alle singen, na fast. Wir spielen Pif-Paf und Cielo y Inferno und feiern und feiern. Nachdem wir in der Bar waren, geht's noch in drei oder vier Discos und ich tanze. Ich möchte gar nicht aufhören zutanzen, da Ich mir nicht vorkomme, 800km gepilgert zusein. Wir feiern bis 7:30 und fallen in die Schlafsäcke.
Stefan:
So, die ewig Letzten werden heute die Ersten sein .Wir gehen früh los und kommen als erstes am Pilgerbüro an, um unsere Pilgerurkunde zu bekommen. Auch in der Kirche, beim heiligen Jakobus, sind wir mit die Ersten.Nach nur einer halben Stunde sind die Warteschlangen erschreckend lang. Wir kaufen Souveniers und gehen um 12 Uhr in die Pilgermesse. Diese ist umwerfend und auch der heilige Bottich wird geschwungen. Wir haben wirklich Glück. Nach dem Gottesdienst gehen wir etwas essen, anschließend zu Pillie, um auszuruhen und dann kam die große Partynacht. Wir feiern alle bis zum Morgen. Der Android geht echt steil. Nachdem alles geschlossen hat, gehen wir zu Pillie schlafen. Ein wirklich schöner Abschluß für diesen Camino, der durch und durch von Gott für uns geplant war .Dafür vielen Dank und mögen noch viele Pilger dies erfahren können.
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