Am nächsten Morgen stellen wir fest, dass nichts geklaut ist. Eva hat Geburtstag. Ich habe noch die Kerze von meinem Geburtag, in Santander. Mein Plastikteller, ein paar Mini-Donuts und die Geburtstagtorte ist fertig. Unsere Gruppe sitzt in der Küche und Stefan und ich treten ein und singen "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag". Ich hoffe, dass Eva sich genau so freut wie ich mich in Santander. Pili und Lara sind schon früh los und Miguel läuft mit Jolanda, aus Granada, weiter. Stefan und ich frühstücken auf dem Platz vor dem Kloster und warten auf unsere Gijon-Truppe. Als sie endlich kommen erzählt uns Angel, das sie heute nicht bis nach Santa Irene pilgern werden. Sie haben von einem Mönch einen Tipp bekommen und schlafen woanders. Deswegen gehen Stefan und ich mal wieder alleine los und treffen am Ortsende ein altes Pilger-Paar aus Cudierro wieder. Ein kleiner Plausch unter Pilgern und es geht weiter an der Hauptstrasse entlang, bis eine Minute später ein Bäckerei-Auslieferer neben uns anhält. Der Mann beschreibt uns einen anderen schöneren und angeblich kürzeren Weg, das Pilger- Paar kommt zu uns. Nachdem der Fahrer uns die Route aufgeschrieben hat kehren wir gemeinsam um. Stefan und ich wollen erst an einer Brücke vorbei laufen, doch das Pilgerpaar weist uns zurecht. Wir sind wieder auf dem Camino del Norte. Es geht gut voran und holen Miguel und Jolanda ein. Miguel verabschiedet sich von Jolanda und wir pilgern wieder zu dritt weiter. In Arzua bekomme ich meine Batterie, für die Kamera. Es herrscht ein reges Treiben, denn ab Arzua trifft der Camino del Norte auf den Camino France. Überall, wo man hinschaut sind Pilger. Es geht weiter nach Santa Irene. Als es bereits anfängt zu dämmern machen wir in einem Restaurante halt. Miguel hat sich eine grosse Blase gelaufen und es wird spät. Er ruft in der ersten Albuerge an und sie ist komplett belegt. Auch in der privaten Albuerge ist kein Platz mehr. Doch vom Barman bekommen wir eine Telefon-Nr. Das Hostel ist nur drei Kilometer entfernt und frei. Wir haben unbeschreibliches Glück (wie immer auf dem Camino), das Hostel ist super und kostet nur 12€. Wir bekommen sogar noch etwas zuessen, eine Tortilla, Ensalata und Tinto. Ich dusche unter der besten Brause, auf dem Camino, und schlafe herrlich.
Stefan:
So, morgens geht es wieder los.Wir warten sehr lange auf die anderen und gehen los als sie nicht kommen. Pillie und Lara sind schon vorgegangen, auch Miguel ist mit der Granada Schnalle los gezogen.Schade, sieht ganz so aus, als wäre die Gruppe jetzt voneinander getrennt. Naja. Fast gehen wir den falschen Weg, aber als Pilger bekommt man ständig Tips von den Leuten. Auch hier hielt ein fahrender Bäcker an und zeigte uns den richtigen Weg. Nach ein paar Kilometern holen wir Miguel und die Granada Schnalle ein. Sie kann nicht mehr, hat, glaube ich, zu viele Blasen an den Füßen. Miguel geht mit uns weiter. Jetzt sind wir wieder zu Dritt. Im ersten Ort angekommen holt Oz neue Batterien für die Kamera. Wir entscheiden eine Herberge weiter zu gehen, da es hier sehr voll zu sein scheint. Wir gehen und gehen. Miguel hat sich neue Schuhe gekauft, nachdem er eingesehen hat, dass seine anderen Schuhe für diesen Weg nicht geeignet waren. Das Problem ist nur, dass die neuen Schuhe nicht eingelaufen sind. So das Miguel nach dieser langen Strecke irgendwann sehr große Blasen an den Füßen hat. Dadurch machen wir viele Pausen. Wir rufen in der Herberge an und bekommen bestätigt, dass diese bis oben hin voll ist .Auch andere kleiner Pensionen sind voll. Wir fragen einen Kneipenbesitzer, ob wir bei ihm auf dem Fußboden schlafen können, doch er gibt uns eine TelefonNr von einer Pension, die nur ca.1,5 Kilometer entfernt ist. Wir sind wieder mal gerettet. Die Pension ist super. Wir bezahlen jeder nur 12 Euro und bekommen dafür ein frischduftendes, mit einer Supermatratze ausgestattetes Bett. Eine wahre Wonne, nachdem man oft auf den Boden gepennt hatte. Auch das WC und die Duschen sind TopClean. Ein sehr hohes Lob und sehr zu empfehlen. Auch die für uns extra bereitete Tortilla schmeckte vorzüglich. Später gehen wir noch an die Bar und trinken Chupito.Wir gehen irgendwann um 1 Uhr Nachts erschöpft schlafen.Schade das wir jetzt nur noch zu dritt sind.
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